VOGELSCHUTZ AUF DEM EICHHOF

Engagement für Natur- und Artenschutz

Ein Bericht von Dr. Klaus Murjahn (mit Bildern von Franz Enders)

Der Eichhof ist nicht nur für seine nachhaltige Landwirtschaft, den Hofladen und die beliebten Fleisch-Events bekannt. Besonders hervorzuheben ist das Engagement für den Natur- und Artenschutz – insbesondere für die heimische Vogelwelt. In Kooperation mit dem NABU werden hier seit Jahren Vogelbeobachtungen durchgeführt, um Bestände zu dokumentieren und die Entwicklung verschiedener Arten zu fördern. Diese Arbeit zeigt beeindruckende Erfolge, über die ich hier informieren möchte.

NABU und der Eichhof: Gemeinsam für die Vogelwelt

Zwölfmal jährlich, in der Brutzeit von März bis Juni, begehen die NABU-Experten Franz Enders und Heinz Hauck frühmorgens das 50 Hektar große Gelände des Eichhofs. Nach den strengen Richtlinien des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) kartieren sie die Vogelpopulation und analysieren deren Lebensräume. Erfreulicherweise zeigt sich eine positive Entwicklung: Heimische und seltene Vogelarten siedeln sich zunehmend an.

Dieses Monitoring wird unter anderem durch die von mir gegründete Murjahn-Naturschutzstiftung ermöglicht. Ziel ist es, natürliche Lebensräume auf unseren Grünlandflächen, Streuobstwiesen und Biotopen zu schaffen. Diese bieten nicht nur Vögeln, sondern auch bedrohten Bodenbrütern, Amphibien und Kleinsäugern wie Igeln Schutz. Mit Unterstützung der Deutschen Wildtierstiftung setzen wir uns aktiv für Schutzzonen und Artenvielfalt ein.

Warum ist diese Arbeit so wichtig?

Die moderne Landwirtschaft führt dazu, dass viele Flächen „ausgeräumt“ sind, das heißt auf ihnen sind keine Hecken, kein Buschwerk, keine Sträucher oder Bauminseln vorhanden. Mit anderen Worten: Es gibt heute, im Vergleich zu meiner Jugendzeit, keine natürlichen Rückzugsräume für alle denkbaren Lebewesen. Monokulturen wie Maisfelder verdrängen viele Arten. Vögel finden heute in Städten oft bessere Lebensbedingungen als auf dem Land. Die Auswirkungen einer Landwirtschaftspolitik, die auf Biogas und den Anbau entsprechender Pflanzen setzt, sind gravierend: Artenvielfalt geht verloren.

Naturnahe Lebensräume als Schlüssel zur Artenvielfalt

Ein gesundes Biotop ist entscheidend für die Ansiedlung von Vogelarten. Deshalb hat der Eichhof seine landwirtschaftlichen Flächen mit naturnahen Lebensräumen ergänzt. Eine zentrale Maßnahme ist die Erhaltung und Neuanpflanzung von Hecken und Sträuchern, die den Vögeln Schutz vor Fressfeinden bieten und Verbindungen zwischen Wald und Feld schaffen. „Vögel meiden offene Flächen“, erklärt NABU-Experte Enders. „Raubvögel wie Sperber und Habichte jagen dort bevorzugt. Hecken schützen daher Bruträume.“

Neben dem Schutz bieten Hecken auch Nahrung. In den Sträuchern finden sich Insekten, die vor allem für junge Vögel wichtig sind, da diese in den ersten Lebenswochen von ihren Eltern mit Insekten gefüttert werden. Blühwiesen auf dem Eichhof erweitern das Nahrungsangebot zusätzlich. Durch die Umwandlung von Ackerflächen in Blühstreifen entsteht ein insektenreicher Lebensraum, der vielen Vogelarten als Nahrungsquelle dient.

Auch die Freilandhaltung unserer Rinder trägt zur ökologischen Vielfalt bei. Kuhfladen bieten Insekten einen Lebensraum, welche wiederum vielen Vögeln als Nahrung dienen. Dieses natürliche Zusammenspiel zeigt, wie wichtig solche Biotope für die Vogelwelt sind. Im Sommer beobachten wir regelmäßig, wie Schwärme von Staren auf unseren Weiden nach Insekten suchen.

Erfolge im Artenschutz

Besonders erfreulich ist die Rückkehr gefährdeter Vogelarten wie des Neuntöters, der sich auf den Hecken des Eichhofs angesiedelt hat. Auch Turmfalken, Nachtigallen und viele weitere heimische Arten profitieren von den geschaffenen Lebensräumen. Ein Beispiel für gelungene Maßnahmen ist der Siloproduktionsturm der DAW, der mit Nisthöhlen ausgestattet wurde. So konnte nicht nur die Turmfalkenpopulation gestärkt, sondern auch die Taubenplage nachhaltig reduziert werden.

Die Vogelvielfalt auf dem Eichhof umfasst mittlerweile Arten wie Feldsperlinge, Goldammern, Grünspechte, Kohlmeisen, Zilpzalpe, Graureiher, Mäusebussarde und Schwarzmilane – ein deutlicher Beleg für die Qualität des Biotops.

Künstliche Nisthilfen als Unterstützung

Ergänzend zu natürlichen Lebensräumen wurden auf dem Eichhof künstliche Nisthilfen für Schleiereulen installiert, um dem Mangel an geeigneten Brutplätzen in der Umgebung entgegenzuwirken. Auch solche Maßnahmen sind essenziell, um bedrohte Arten zu unterstützen.

Der Blick in die Zukunft

Die Erfolge auf dem Eichhof sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, doch es bleibt noch Potenzial. Meine Vision ist es, die Biodiversität weiter zu fördern und den Eichhof zu einem Erlebnisort für naturnahe Landschaften zu machen. Denn nur, wenn wir die Natur verstehen, können wir sie auch schützen.

Besucher des Eichhofs sehen, wie entspannt unsere Tiere also Rinder, Schweine, Esel, Schafe, Ziegen, Gänse und Hühner ihre Freiheit genießen. Dass es ihnen gut geht, liegt auch an der engagierten Arbeit meines Teams, dem bewusst ist, dass Tierwohl auf dem Eichhof oberste Priorität hat. Auch unsere Kunden im Hofladen erkennen beim Rundgang, warum unsere Fleischprodukte von so hoher Qualität sind – ein Blick auf die Weiden und Ställe spricht mehr als jedes Bio-Prädikat.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Eichhof-Biotop hervorragend entwickelt hat und die positiven Auswirkungen auf die Vogelwelt klar sichtbar sind. Doch wie in der Natur braucht alles seine Zeit. „Fünf bis acht Jahre dauert es, bis die Hecken ihre optimale Dichte erreicht haben“, erklärt NABU-Experte Enders. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Umfeld weiter verbessern wird und der Eichhof in einer Zeit, in der die Vogelpopulation in Deutschland sinkt, neue Vogelarten anziehen kann.

Besuchen Sie uns auf dem Eichhof

Bei uns gibt es immer etwas zu erleben.